Ein leckerer Christstollen ist für mich ein MUSS in der Weihnachtszeit. Heute zeige ich euch mein nussfreies, glutenfreies Stollenrezept ohne Orangeat und Zitronat 🙂 Perfekt für Nussallergiker geeignet!
Endlich endlich endlich ist es soweit: Ich eröffne offiziell die Weihnachtssaison 2016 auf meinem Blog! Heute kommt das erste Weihnachtsrezept für dieses Jahr 🙂 Und wir beginnen mit einem absoluten Klassiker: Dem Christstollen! In meiner Version natürlich wieder „frei von“ möglichst vielen Allergenen!
Ich bin ein absoluter Weihnachtsfreak. Bereits Anfang November beginnt bei mir meist die Phase, dass ich mich offiziell auf Weihnachten einstimme: Musik, Plätzchen, Dekoration, Weihnachtsfilme und so weiter. Ihr merkt schon. Bei mir gibt´s das volle Programm. Mein Beruf als Food-Fotografin ermöglicht es mir außerdem beruflich noch früher mit dem Thema Weihnachten konfrontiert zu sein. Dieses Jahr habe ich beispielsweise die ersten Plätzchenrezepte für Kunden Ende September geshootet. Hach 🙂 Toll sage ich euch! Und nein, es ist nicht so, dass mir das Thema Weihnachten nach mehreren Wochen aus dem Hals heraus hängt. Ganz im Gegenteil, es steigert sich dann von Woche zu Woche.
Wie auch immer, zurück zu meinem Stollen! Bereits im letzten Jahr wollte ich mich an einem „frei von“ Stollenrezept probieren, hatte aber vor lauter Plätzchen letztendlich keine Zeit mehr dafür. Aber dieses Jahr stand der Stollen ganz weit oben auf meiner Wunschliste. Also habe ich mich an die Rezeptentwicklung gemacht und was dabei rausgekommen ist, gefällt mir ausgesprochen gut 🙂
Hinweise für Rezeptvariationen (allergieentsprechend):
Mehl & Stärkemehl: In meinem Stollen habe ich Buchweizenmehl, Reismehl, Kochbananenmehl und Kartoffelstärke verwendet. Der Großteil besteht aus Buchweizen-, Reismehl und Kartoffelstärke. Das Kochbananenmehl verleiht dem Stollen nochmals eine besondere Note. Ihr könnt die Menge aber auch auf das Reis- und Buchweizenmehl drauf rechnen, solltet ihr auf Kochbananenmehl verzichten wollen. Anstelle der Kartoffelstärke könnt ihr auch Mais-, Tapioka- oder Reisstärke verwenden.
getrocknete Cranberries: Anstelle von Orangeat und Zitronat habe ich auf getrocknete Cranberries gesetzt. Solltet ihr das nicht mögen oder vertragen, ersetzt sie durch andere Trockenfrüchte oder lasst sie komplett weg. Dann empfehle ich euch (für die fruchtige Note) den Saft einer halben Orange mit in den Teig zu geben.
fructosearm: Für einen fructosearmen Stollen lasst ihr die Trockenfrüchte komplett weg. Solltet ihr es vertragen, könnt ihr stattdessen etwas Orangensaft in den Teig geben. Als fructosearmes Süßungsmittel empfehle ich dann außerdem Traubenzucker.
Quark: Ich habe in meinem Stollen einen laktosefreien Quark verwenden. Solltet ihr eine Unverträglichkeit gegen Milcheiweiß haben, könnt ihr auf eine vegane Quark-Alternative zurückgreifen.
Süßungsmittel: Ich habe Xylit verwendet. Ihr könntet auch Traubenzucker in Pulverform, Erythrit oder jegliche andere pulverisierte Zuckeralternative für den Stollen verwenden.
Buchweizenkörner: Ich wollte den Stollen nussfrei halten. Deshalb findet ihr keine gemahlenen Mandeln oder ähnliches in meinem Rezept. Um eine knusprige Note in den Stollen zu bekommen, habe ich ganze Buchweizenkörner kurz angeröstet und mit in den Teig gegeben. Das ergänzt sich hervorragend mit den getrockneten Cranberries. Ihr könnt natürlich auch gehackte Nüsse oder beispielsweise gehackte Sonnenblumenkerne mit in den Teig geben.
Gewürz: Ich habe in meinem Rezept mein selbstgemachtes Lebkuchengewürz verwendet. Ihr könnt auch Spekulatiusgewürz verwenden oder ihr gebt die weihnachtlichen Gewürze in den Teig, auf die ihr Lust habt 🙂
Wie formt man einen Stollen?
Über das „Wie formt man den perfekten Stollen?“ finden sich ja auch etliche hilfreiche oder auch nicht hilfreiche Tipps. Davor hat es mir etwas gegraut. Aber um ehrlich zu sein habe ich ihn einfach nach Augenmaß geformt und nicht unbedingt auf das traditionelle „Einschlagen“ geachtet. Da seid ihr natürlich völlig frei in der Entscheidung 🙂 Ich habe den Teig auf etwas bemehltem Backpapier ausgelegt und mit bemehlten Händen vorsichtig zu einem Rechteck geformt und flach gedrückt. Da braucht es gar kein Nudelholz oder Ähnliches. Anschließend habe ich die Enden des Backpapieres angehoben und mit dessen Hilfe den Stollen eingerollt. Das Roll-Prinzip war folgendes: Der Teig wird von der längeren Seite aus eingeklappt. Dafür wird mit einem Nudelholz eine Mulde der Länge nach in den Teig gedrückt. Diese Mulde sollte nicht mittig im Rechteck, sondern eher weiter seitlich eingedrückt werden, sodass der Teig in eine kleinere und in eine größere Hälfte eingeteilt wird. Die kleine Hälfte wird dann der Länge nach bis zur Mulde eingeklappt und festgedrückt. Die größere Hälfte wird von der anderen Seite aus ebenfalls der Länge nach bis zur Mulde eingeklappt. Dann wird alles noch ein bisschen zurecht geformt und der Stollen kann in den vorgeheizten Ofen.
Tipp zur Aufbewahrung:
Wir kennen es sicherlich alle: Der Stollen wird meist aufbewahrt und schmeckt erst nach einigen Tagen oder gar Wochen richtig gut. Ich finde allerdings, dass man diesen Stollen auch schon prima direkt am nächsten Tag essen kann 🙂 Ich habe mir die Hälfte des Stollens in Alufolie gepackt und lagere sie an einem kühlen Ort im Haus. Und die andere Hälfte habe ich mir in Scheiben geschnitten und eingefroren. Dann kann ich mir immer ein Scheibchen aus der Gefriertruhe nehmen und sie kurz im Toaster aufwärmen. Dann schmeckt der Stollen wie frisch 🙂 Übrigens gebe ich mir meist auch die Stollen-Scheiben, die ich in Alupolie gepackt im Haus lagere, nochmals kurz in den Toaster oder Ofen, weil mir der Stollen leicht warm am besten schmeckt!
Uns schmeckt das Rezept wirklich sehr gut. Besonders die ganzen Buchweizenkörner im Teig kamen bei meinen Testessern sehr gut an. Probiert das Rezept doch einfach selbst mal aus und macht euch ein eigenes Bild von meinem glutenfreien und nussfreien Stollen 🙂
Ich wünsche euch einen schönen ersten Adventssonntag!
Eure Fabienne
Christstollen / Weihnachtsstollen
Zutaten
Zutaten
- 100 g ganze Buchweizenkörner
- 200 g getr. Cranberries
- 2 EL Amaretto / Rum / Orangensaft
- 100 g Kartoffelstärke
- 250 g Reismehl
- 100 g Buchweizenmehl
- 50 g Kochbananenmehl
- Tonkabohnenabrieb nach Bedarf oder Vanille
- 180 g Süßungsmittel in meiner Version: Xylit
- 3 Eier
- 400 g Quark in meiner Version: laktosefrei
- 125 g Pflanzenmargarine in meiner Version: Alsan
- 1 TL Flohsamenschalen
- 1 TL Lebkuchengewürz
- 2 TL Backpulver
- Prise Meersalz
Topping
- 130 g Pflanzenmargarine in meiner Version: Alsan
- 50 g Puderzucker in meiner Version: Xylit Puderzucker
Anleitungen
Zubereitung
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Der Ofen wird vorgeheizt auf 180 Grad Ober- und Unterhitze.
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Die getrockneten Cranberries werden in kleine Stücke geschnitten und in dem Orangensaft (oder Amaretto oder Rum) eingeweicht und circa 15 Minuten beiseitegestellt.
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Die Eier werden mit dem Süßungsmittel schaumig gerührt. Dazu wird erst die weiche Pflanzenmargarine und dann der Quark gegeben und jeweils kurz untergerührt.
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Die Mehle und Stärkemehle werden mit den Gewürzen, dem Backpulver und den Flohsamen vermengt.
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Die ganzen Buchweizenkörner werden in einer Pfanne ohne Fett kurz angeröstet.
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Die Mehl-Gewürz Mischung wird unter die Eier-Quark Mischung gerührt.
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Anschließend werden die gerösteten Buchweizenkörner und die eingeweichten Cranberries vorsichtig unter den Teig gehoben.
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Der Teig wird auf etwas bemehltem Backpapier verteilt und mit bemehlten Fingern zu einem flachen Rechteck zurecht geformt.
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Mit Hilfe der Backpapier-Enden wird der Stollen eingerollt / eingeklappt (Sollte er zu sehr kleben einfach noch etwas Mehl darauf geben).
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Der Teig wird von der längeren Seite aus eingeklappt. Dafür wird mit einem Nudelholz eine Mulde der Länge nach in den Teig gedrückt. Diese Mulde sollte nicht mittig im Rechteck, sondern eher weiter seitlich eingedrückt werden, sodass der Teig in eine kleinere und in eine größere Hälfte eingeteilt wird. Die kleine Hälfte wird dann der Länge nach bis zur Mulde eingeklappt und festgedrückt. Die größere Hälfte wird von der anderen Seite aus ebenfalls der Länge nach bis zur Mulde eingeklappt. Dann kann der Stollen noch etwas zurecht geformt werden.
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Der Stollen wird etwa 45-55 Minuten gebacken.
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Kurz vor Ende der Backzeit werden 130 g Pflanzenmargarine geschmolzen.
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Sobald der Stollen fertig gebacken ist, wird der Stollen mit der Pflanzenmargarine bestrichen.
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Darüber wird eine dicke Schicht Puderzucker verteilt.
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Dann sollte der Stollen abkühlen.
Rezept-Anmerkungen
Hinweis:
glutenfreies Rezept, laktosefreies Rezept, nussfreies Rezept, zuckerfreies Rezept, hefefreies Rezept, Rezept ohne Datteln, Rezept ohne Feigen.
Hinweise für Rezeptvariationen stehen im Blogpost!
Kommentare (7)
ah – umgekehrt – 125 g margarine im teig und 130 g als topping 😉
Liebe Ivi,
du hast völlig recht! Diesen Schritt habe ich vergessen. Aber du hast es richtig gemacht, man rührt die Margarine dann in dem 3. Schritt unter die Eier und danach kommt der Quark rein. Ich hoffe es hat alles geklappt & der Stollen schmeckt dir 🙂 Liebe Grüße, Fabienne
hallo fabienne 🙂
der stollen ist gerade in den ofen gewandert 😉
du gibst bei den zutaten 130 g margarine an und beim topping nochmal 125 g margarine. für den teig (also die 130 g margarine) machst du leider keine angabe, wie sie verarbeitet werden soll!?? habe jetzt in den teig an stelle 3) einfach die margarine dazu. hoffe das wird was… als topping ist es ja klar 😉
freue mich über eine kurze rückmeldung, wie es richtig gedacht ist.
schönen 2. advent!
lg
ivi
Das hört sich eigentlich durchaus machbar an 😀 ich dachte irgendwie so ein stollen wäre viel schlimmer. ist hiermit notiert für die weihnachtsbäckerei!
Haha, genauso dachte ich bis vor kurzem auch immer! Da hat mich meine Oma immer mit wahnsinnig gemacht 😀 Aber ich habe da nun einfach meine eigene Version draus gemacht und mit etwas Fingerspitzengefühl ist das gar kein Problem 🙂
Alles Liebe und viel Spaß beim Ausprobieren 🙂
Fabienne
Hallo Fabienne,
Danke,für dass tolle Rezept,,,werde es an meine Tochter weiter geben,,:-):-)
Lieben Gruß,,,Bille,
Hallo Bille,
viel Spaß wünsche ich euch mit dem Rezept 🙂
Alles Liebe,
Fabienne