Ein schwedischer Klassiker in der veganen und glutenfreien Version! Ich serviere euch vegane Köttbullar ohne Soja, auch Grönsaksbullar genannt! Dazu gibt´s die für Köttbullar klassischen Beilagen, Kartoffelbrei, Rahmsauce und Preiselbeeren.
Ich präsentiere: Das Rezept zum Thema „schwedische Küche“ im März! Auf dieses Rezept bin ich ganz besonders stolz und ich finde es auch gaaaanz besonders lecker. Nach dem selbstgemachten glutenfreien Knäckebrot ohne Nüsse und Sesam und den gesunden glutenfreien und veganen Chokladbollar ohne Datteln folgt heute das dritte schwedische Rezept im Jahr 2018 auf freiknuspern! Und das ursprüngliche Gericht könnte typischer nicht sein für Schweden – ich spreche natürlich von Köttbullar. Die kleinen Fleischbällchen, die klassischerweise mit Kartoffelbrei, Rahmsauce und Preiselbeeren serviert werden.
Köttbullar, aber bitte ohne Fleisch!
Ich mache euch jetzt ein Geständnis: Ich habe noch nie in meinem Leben Köttbullar gegessen. Nein, auch nicht bei Ikea! Das war eines dieser Gerichte, die mich irgendwie nie angesprochen haben. Auch nicht vor meinen Allergien und Unverträglichkeiten, als ich alles noch problemlos essen konnte. Und heute, Jahre später und um Allergien und Unverträglichkeiten reicher, reizen mich die klassischen Köttbullar noch immer nicht.
Aaaaber, der Lieblingsmensch liebt dieses Gericht! Und er darf natürlich bei der Auswahl der monatlichen schwedischen Rezepte seine Wünsche äußern. Einer seiner Wünsche waren Köttbullar! Wir haben uns gemeinsam über die klassischen Zutaten von Köttbullar informiert und uns diverse Rezepte angeschaut. Nachdem ich mich mit dem Gedanken „Köttbullar“ aber immer noch nicht so richtig anfreunden konnte, kam der Lieblingsmensch auf die Idee diesen schwedischen Klassiker ohne Fleisch für freiknuspern umzusetzen. Diese Idee hat mich gleich gereizt, meine Neugier war geweckt. Wir haben uns also durch diverse Blogs und Rezepte gestöbert, um herauszufinden wie wir unsere Köttbullar ohne Fleisch am besten umsetzen könnten. Es gab Varianten mit Soja und Varianten mit diversen Gemüsesorten. Da Soja ein Hauptallergen ist, auf das viele von euch Lesern meiner Erfahrung nach allergisch sind, hat sich für mich die Gemüse-Variante sehr verlockend angehört. Und genau für diese schwedischen Gemüsebällchen gibt es sogar einen Begriff, man nennt sie „Grönsaksbullar“. Bei unseren Recherchen haben wir festgestellt, dass Ikea diese fleischfreien Gemüsebällchen sogar in den Filialen verkäuft.
Beilagen, aber bitte klassisch!
So, das Grundgerüst für unsere veganen Köttbullar stand also fest. Die Beilagen wollten wir möglichst klassisch halten, eben so wie sie bei den „Original Köttbullar“ serviert werden. Was da heißt: Kartoffelbrei, Rahmsauce und Preiselbeeren.
Kartoffelbrei bereite ich ohnehin immer vegan und milcheiweißfrei zu, denn ich nehme pflanzliche Margarine und Kokosmilch (diese Variante schmeckt mir sogar um Längen besser, als der klassische Kartoffelbrei).
Rahmsauce bereite ich ebenfalls regelmäßig vegan zu. Entweder auf Basis von Cashewmuß, oder mit veganer Sahne, veganer Butter und veganer Milch. Auch hier gab es also keinerlei große Herausforderungen.
Die Preiselbeeren gibt es hierzulande im Glas, dann allerdings gezuckert und als eine Art Gelee zubereitet. Tiefgekühlt habe ich sie nicht gefunden, meine Recherchen haben allerdings ergeben, dass wir sie hierzulande wohl auch tiefgekühlt kaufen können (kommt wohl auf den Supermarkt an). In Stockholm gibt es sie sowohl tiefgekühlt als auch, während der Saison, frisch. Glücklicherweise hat der Lieblingsmensch uns tiefgefrorene Preiselbeeren mit nach Deutschland gebracht, als er neulich aus Stockholm zu Besuch kam. Da die Temperaturen zu dem Zeitpunkt hierzulande ebenfalls sehr frisch waren, waren die Preiselbeeren nur leicht angetaut und wir konnten sie problemlos am nächsten Tag für unser Rezept verwenden!
Hinweise für Rezeptvariationen (allergieentsprechend):
- Gemüse: Neben der Hauptzutat Kichererbsen (hierfür kann ich euch keinen konkreten Ersatz nennen) habe ich für meine Gemüsebällchen Zwiebeln, Knoblauch, Grünkohl, Karotten und TK-Erbsen verwendet. Ihr könnt diese Gemüsesorten variabel austauschen. Solltet ihr beispielsweise keinen frischen Grünkohl mehr bekommen (oder auch keinen tiefgekühlten), dann könnt ihr Grünkohl auch durch Zucchini oder Wirsing ersetzen. Eine Alternative zu den Karotten wären beispielsweise Paprika. Nehmt das Gemüse, das ihr vertragt, Hauptsache ihr könnt es möglichst fein reiben oder hacken!
- Gewürze: Neben Salz und Pfeffer habe ich Muskat, Paprika edelsüß, Kreuzkümmel und ein selbstgemachtes Brühpulver verwendet. Nehmt die Gewürze, die euch schmecken und die ihr vertragt!
- Vegane Sahne & Milch: Ich habe das Rezept schon mit Sahne auf Soja- und auch auf Reisbasis zubereitet. Eine Kokossahne wäre eine weitere mögliche Alternative! An Milch habe ich schon Hirsemilch, Reismilch und auch Mandelmilch benutzt. Auch hier könnt ihr frei wählen! Anstelle der Kokosmilch im Kartoffelbrei könnt ihr auch eine andere vegane (oder laktosefreie) Milchalternative benutzen.
Und wie schmecken die „Grönsaksbullar“?
Ganz einfach: MEGA lecker! Die meisten der veganen Grönsaksbullar-Rezepte, die ich entdeckt habe, sind auf Basis von Kichererbsen (meines auch). Daher hatte ich angenommen, sie würden sehr ähnlich zu klassischen Falafel schmecken. Durch die Zugabe der verschiedenen Gemüse-Sorten, die Rahmsauce, die Preiselbeeren und den Kartoffelbrei erinnert es geschmacklich aber wenig bis gar nicht an Falafel. Es schmeckt einfach lecker nach krossen und trotzdem weichen Gemüsebällchen, welche mit einer guten Sauce und Beilagen serviert werden!
Ich empfehle euch die Bällchen kross zu braten und sie nicht unbedingt in der Sauce mit zu schwenken, sondern sie einfach nur auf dem Teller (vor dem Servieren) mit Sauce zu beträufeln. Wir hatten beide Versionen getestet und mir persönlich haben die Bällchen noch einen Ticken besser geschmeckt, als sie noch kross und nicht von der Sauce „durchweicht“ waren. Das ist aber natürlich Geschmackssache 🙂
Der Lieblingsmensch und ich haben durch dieses Rezept also einen sehr guten Kompromiss gefunden, er hat seine „Köttbullar“ und ich die fleischfreie Version! Da er meiner Ernährung gegenüber sehr offen und positiv gestimmt ist, hat es ihm auch überhaupt nichts ausgemacht einfach mal eine neue, fleischfreie Version dieses schwedischen Klassikers zuzubereiten. Durch die typischen „Köttbullar-Beilagen“ hat dieses Rezept für uns dann insgesamt ein sehr stimmiges Geschmackserlebnis ergeben!
Ich wünsche euch viel Freude beim Nachmachen!
Eure Fabienne
Vegane und glutenfreie Köttbullar / vegane schwedische Gemüsebällchen
Zutaten
Zutaten für 2 Personen
Gemüsebällchen (circa 20 Stück)
- 400 g Kichererbsen Dose
- 100 g TK Erbsen
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 2 EL Öl
- 3 Karotten
- Handvoll Grünkohl
- 1 TL Brühpulver
- 40 g Reismehl
- Salz und Pfeffer nach Bedarf
- 6-7 EL Milch in meiner Version: Reismilch
Kartoffelbrei
- 600 g mehlig kochende Kartoffeln
- 40 g Butter in meiner Version: Alsan
- 180 ml Kokosmilch aus der Dose
- 100 ml Milch in meiner Version: Reismilch
- Muskat Salz und Pfeffer nach Bedarf
Sauce
- 1 EL Butter in meiner Version: Alsan
- 1 EL Reismehl
- 125 ml Wasser
- 1 EL Brühpulver
- 200 ml Milch in meiner Version: Cashewmilch
- 125 ml Sahne in meiner Version: Kokossahne
- 1/2 EL Tomatenmark
- Salz Muskat, Pfeffer und Kreuzkümmel nach Bedarf
Außerdem
- Preiselbeeren aus dem Glas oder TK
Anleitungen
Zubereitung
Gemüsebällchen
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Die Kichererbsen abgießen und für 20-25 Minuten kochen, bis sie weich sind.
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Die Erbsen für circa 5 Minuten in heißem Wasser kochen.
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Zwiebeln und Knoblauch fein hacken.
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Karotten und Grünkohl ebenfalls fein hacken.
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Das Gemüse (außer die Kichererbsen) in Öl dünsten und für circa 5-7 Minuten bei schwacher Hitze braten.
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Kichererbsen mit Reismehl und Milch vermixen, bis eine cremige Masse entsteht.
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Das gebratene Gemüse unterheben.
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Mit Gewürzen abschmecken.
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Mit feuchten Händen Bällchen formen.
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Die Bällchen in ausreichend Fett braten.
Kartoffelbrei
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Die Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und in Salzwasser kochen bis sie weich sind.
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Butter, Kokosmilch und Milch erhitzen und die Gewürze dazu geben.
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Kartoffeln zerstampfen.
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Die Milch-Mischung unter die Kartoffeln rühren (am cremigsten wird der Kartoffelbrei mit einem Handrührer).
Sauce
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Die Butter in einem Topf schmelzen, das Mehl dazu geben und glatt rühren.
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Mit Wasser und der Hälfte der Milch ablöschen und glatt rühren.
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Brühpulver, Tomatenmark, Gewürze, Sahne und restliche Milch nach und nach dazu geben.
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Unter Rühren 5-10 Minuten köcheln lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Rezept-Anmerkungen
Hinweis:
glutenfreies Rezept, veganes Rezept, laktosefreies Rezept, Rezept ohne Sellerie, sojafreies Rezept
Hinweise für Rezeptvariationen stehen im Blogpost!
Kommentare (6)
Hi, ich probiere das Rezept heute aus. Ich bin froh deinen Blog / Seite gefunden zu haben. Seit einigen Wochen darf ich kein Gluten, Hefe und Ei ( und noch mehr nicht… 😀 ) mehr essen und werde hier unter den Vaganen rezepten immer fündig. Da bin ich wirklich sehr froh. Mach weiter so.
Liebe Grüße
Talitha
Hey Talitha,
ich freue mich, dass du bei meinen Rezepten fündig wirst. Das ist toll 🙂 Solltest du Fragen haben, melde dich gerne!
Viele Grüße und alles Gute für dich!
Fabienne
Danke für die Antwort 🙂 Mittlerweile habe ich auch das Püree probiert, das fanden wir auch ganz ganz toll! Hoffentlich schaffe ich jetzt am Wochenende auch mal die Bällchen – aber ohne Grünkohl, den gibts mittlerweile ja nicht mehr, vielleicht nehme ich einfach Petersilie oder sowas. Die Preiselbeeren kaufe ich dann einfach im Glas, yummie, so ne tolle Idee! Bin schon sehr gespannt und werde berichten, sobald ich es mal geschafft habe, das komplette Rezept zu kochen! LG Claudia
Liebe Claudia,
es freut mich, dass euch auch das Püree so gut geschmeckt hat! Toll 🙂 Ich mag dieses Rezept auch super gerne! Viel Spaß beim Kochen des gesamten Rezeptes 🙂
Viele Grüße,
Fabienne
Liebe Fabienne, zwar konnte ich leider das gesamte Rezept noch nicht ausprobieren, aber die Sauce gab es heute zu Rösti! Mein Freund hat sie fast komplett allein verschlungen, so begeistert war er. Ich soll das Rezept unbedingt ausdrucken und in die Küche hängen! 😀 Haha. Ich fand sie auch richtig gut. Zusammen mit dem Rest stelle ich mir das gesamte Gericht echt lecker vor und hoffe, ich kann es mal nachkochen. Verstehe ich das richtig: die Kichererbsen aus der Dose werden nochmals gekocht? 🙂 Liebe Grüße, Claudia
Liebe Claudia,
hihi, wie toll, dass dein Freund so begeistert war und dir die Sauce auch geschmeckt hat! Ich fand sie auch super lecker, mein Freund hat sie vorher schon immer für uns gekocht und dann kam ich auf die Idee diese Sauce zu den Köttbullar zu kombinieren!
Genau, die Kichererbsen aus der Dose werden nochmal gekocht, damit sie noch weicher werden. So bekommst du eine feinere Masse und kannst sie auch einfacher vermixen / zerstampfen.
Viele Grüße,
Fabienne